Übersicht über die Burg mit
verfälschter Bausubstanz
Hauptburg
Noch ursprüngliche Bausubstanz ist der Torbogen, den
bereits August Becker so in seinem Buch die Pfalz und
die Pfälzer beschrieben hat. Durch die
Renovierungsarbeiten ist später auch die Mauer links
und rechts des Torbogens ergänzt worden.
So sah die Burg auf dem Hauptfelsen vor den
diversen Restaurierungsarbeiten aus.
Der Historiker Alexander Thon schreibt in
seinem 2005 erschienen Buch „ ...wie eine
gebannte, unnahbare Zauberburg“ (01), dass die
Restaurierungs- und Sicherungs-Maßnahmen nicht
immer gelungen sind. Die verfälschende
Aufmauerung lässt den historischen Baubestand
kaum noch nachvollziehen. Neu durchgeführte
Vermessungsarbeiten bestätigen diese Auffassung.
So waren die alten ursprünglichen Fundamente
etwa 1,50 m breit, die Aufmauerung beträgt heute
teilweise nur noch 60 cm.
So sah die Burg um 1900, vor den diversen
Restaurierungsarbeiten aus. Die verfälschenden
Aufmauerungen fehlen.
Die Treppenstufen waren lose aufgelegt, zur Absicherung
war ein Metallgeländer angebracht.
Von exakter Qualität wurden die Quader gefertigt,
nach außen die in der Stauferzeit so beliebte
Buckelform annehmend.
Die Bausubstanz heute, deutlich sichtbar die neuen
Aufmauerungen.
Bis heute nachgeschriebene und erhebliche
Unrichtigkeiten in der Baubeschreibung betreffen
auch den oberen Teil der Burg. So gehört der im
Vordergrund sichtbare Bereich eigentlich nicht zur
oberen Burg, sondern muss, genau wie die sich im
südlichen Bereich befindliche Terrasse, der mittleren
Ebene zugeordnet werden.
Weiter hatte die Burg nur einen einzigen, im
vorderen Bereich liegenden Zugang zur oberen
Burg, bestimmt aber nicht die hier abgebildete
Treppe. Der heutige zweite Zugang zur Oberburg
über eine Holztreppe wurde wohl nach 1979
geschaffen. Dieses vielleicht in Anlehnung an die
alte falsche Zugangstradition, lose Steinstufen auf
den vorhandenen Bauschutt zu legen, bei der
unbekannte Burgliebhaber wohl vor den
Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen im 20.
Jahrhundert, um die Begehung der Burg zu
erleichtern, eine Treppe auf die durch die
Sprengungen vorhandenen Verfüllungen bauten.
Bei den Sanierungsmaßnahmen wurden dann
sowohl die Treppe als auch die darunter liegenden
Bauteile entfernt. Auf dieser Postkarte kann man
auch erkennen, dass damals der Zugang zu diesem
Bereich der Burg auch rechts - von der mittleren
Ebene - erfolgte.
Eine Aufbaustudie aus dem Jahre 1984 zeigt eine
schlichte gedrungene Architektur der Burg, diese
dürfte wohl nicht zutreffend sein. Keine
mittelalterliche deutsche Burg darf sich ohne
ergänzende Holzbauteile vorgestellt werden.
Balkenlöcher, Kragsteine und Mörtelleisten sind auch
bei der Wegelnburg der Beweis dafür.
Es ist auch nicht gerechtfertigt, die Burg im gotischen
Stil, mit flachen, kaum sichtbaren Dächern zu
rekonstruieren. Bei dieser Bauweise hätte man, bei
dem nebeligen, nassen und regenreichen Wetter in
Deutschland, nicht nur den Keim von Bauschäden in
die Gemäuer gelegt, sondern es wird dem ganzen
horizontal abgeschlossenen Bau ein unwahres,
maskenhaftes Aussehen gegeben, welches uns kalt
und fremd anstarrt und mit Land und Leuten nicht
harmonisiert.
Die Wohnbauten der Wegelnburg, dürften durchweg
ein vornehmes architektonisches Gepräge gezeigt
haben.
Hinweis:
Veröffentlichungen oder Auszüge sind unter der
Voraussetzung der Quellenangabe gerne gestattet.
Form der Quellenangabe, Druckwerke/PDF usw.:
Name des Autors: Peter Müller-Helbling
Titel des Werks: Die Wegelnburg