Der südlichste Landesteil von Rheinland Pfalz hat, wie
kaum ein anderer Landstrich in Deutschland, wegen
der Vielzahl seiner Burgen gerade für für Wanderer
einen besonderen Reiz. Als Naturpark Pfälzerwald,
UNESCO-Biosphärenreservat und größtes
zusammenhängendes Waldgebiet Deutschlands, ist er
eine Wanderregion mit langer Tradition. Die
Wegelnburg ist eine der bekanntesten Burgruinen in
der Pfalz – zumindest als beliebtes Wanderziel und
wegen des Superlativs, die höchstgelegene Burg in
Rheinland Pfalz zu sein.
Die Wegelnburg zu besichtigen ist das eine, die
spezifische Geschichte und die Geschichte der damals
handelnden Menschen, insbesondere die des Erbauers,
ist das andere. Nachdem fest stand, dass nur Friedrich
II. (Federico) als Erbauer der Burg in Frage kommt,
gehören Burg und Herrscher untrennbar zusammen,
nur dann wird die Geschichte der Burg schlüssig. Sie
werden allerdings entdecken, dass nicht nur der Weg
zur Burg, sondern auch zu dem mittelalterlichen
Herrscher Friedrich II. nicht ohne Mühsal ist.
Neben der Wanderung zu dem authentischen Ort, soll
mit dieser Veröffentlichung, ein tiefer Blick auf die
Geschichte der Burg ermöglicht werden. Ich gebe gerne
zu, was sich in dieser Veröffentlichung zeigt, entstand
durch Wissensdurst und das Bedürfnis, Dokumente
und Lebensform jener Zeit, übersichtlich vor sich zu
haben. Wandern Sie zur Wegelnburg, nehmen Sie die
Mystik dieses Ortes war, vielleicht finde ich dann Ihr
Verständnis.
Vieles, was man bisher noch nicht kennt, neue
interessante Forschungsergebnisse, eine detaillierte
Baubeschreibung, die Geschichte der Burg und des
Wegelnburgerlandes, versehen mit Bildern und einer
Rekonstruktion der Burgenanlage, sind hier
veröffentlicht. Ziel war es, die Geschichte der Burg
gleichsam auf mehreren Ebenen zu erfassen, somit
nicht nur die architektonischen Gegebenheiten zu
beschreiben, sondern auch die wirtschaftlichen,
politischen und militärischen Belange und das
zugehörige Umfeld (Amt Wegelnburg) zu
berücksichtigen. Dazu wurden alle relevanten Daten
und Fakten vor der Erbauung, insbesondere zur
Erbauung, zu den Besitzern, zu kriegerischen
Ereignissen, zu Aus- und Umbauten, zur Auflassung
oder zur Zerstörung aufgeführt. Dieses dürfte deshalb
die umfassendste Veröffentlichung, über die
Wegelnburg und das dazu gehörende Amt sein.
Der Bereich „Baubeschreibung“, befasst sich mit dem
weiten Feld der Bauhistorie und Archäologie. Er
beinhaltet die Baubeschreibung ergänzt mit
Grundrissen, Schnitten und Detailzeichnungen.
Der Bereich Topografie beschränkt sich nicht nur auf
Angaben zur Burglage, sondern wird durch die
Untersuchung von Rüdiger Bernges - „Felsenburgen im
Wasgau, Untersuchungen eines speziellen Burgentyps
im Wasgau“ - in einem neuen klaren Licht dargestellt.
Der Burgname wurde bisher nicht vollständig gedeutet,
hier wurde der wahre Sinn des heutigen Wortes
Wegelnburg auf Sinn und Bezug des Namens zum
Zeitpunkt seiner Entstehung gedeutet.
In der Bildauswahl unterstützen aktuelle und alte Fotos
den Text anschaulich und nachprüfbar. Viele bisher
noch nicht veröffentlichte ältere Ansichten bilden einen
lebendigen Kontrast zu modernen Aufnahmen und
auch Luftaufnahmen, so sind Besucher der Burg in der
Lage, ihre Burgbesichtigung nachvollzieh- und
überprüfbar durchzuführen.
Die historisch-genealogische Darstellung der
Burgbesitzer und Burgverwalter korrespondiert
teilweise mit rechts- und verfassungsgeschichtlichen
Aspekten, sodass diese Präsentation auf ganz
unterschiedliche Weise genutzt werden kann.
In der Vergangnheit waren nur wenige, mehr oder
minder unterhaltsame Publikationen zu finden. In den
meisten Fällen haben die Veröffentlichungen eines
gemeinsam, wie ein roter Faden ziehen sich geringfügig
modifizierte falsche Angaben durch sie hindurch.
Besonders in dem Medium Internet, werden ganze
Ausschnitte aus dem Online-Angebot kopiert und
weiterpubliziert. Nur ist es so, falsche Aussagen
werden durch Wiederholungen nicht richtiger.
Ein Beispiel hierzu ist der, im Zusammenhang mit der
Wegelnburg immer wieder auftauchende Text, “1282
wurde die Burg wegen Landfriedensbruch des
kaiserlichen Vogtes durch Straßburger Truppen
zerstört, bis sie 1330 von der Familie von Wegelnburg
wiederhergestellt und ausgebaut wurde.” Nur, es gab
nie eine Familie von Wegelnburg, welche die angeblich
zerstörte Burg wieder aufbaute, es handelt sich bei
dieser Aktion von König Rudolf I. von Habsburg, um
die Rückgewinnung (Revindikation)
verlorengegangenen Reichsgutes, bei der die Burg
keinesfalls zerstört wurde. Hier sollte der Grundsatz
Beachtung finden, bei der Erfassung und Erforschung
von Burgen und besonders bei der Veröffentlichung
von Artikeln oder Beiträgen, sollte außer „kritischer
Auswertung“ der Literatur der „Wahrheitsgehalt“ der
einzelnen Burgenbeiträge übereinstimmen.
Vielen Dank für Ihr Interesse.
Peter Müller-Helbling
Felsenland Sagenweg
und Wegelnburg